... ist zwar groß, aber leider nicht bewiesen. Vielleicht gibt der glückliche
Besitzer es irgendwann in Gutachterhand und läßt es eingehend
untersuchen und beschreiben!?
Zum Wappen aus heraldischer Sicht: Die in den Siegelstempel (Petschaft)
geschnittene Wappenzeichnung war heraldisch falsch, eine "Mißgeburt".
Der Abdruck (das Siegel) zeigt ein von links nach rechts fließendes
Wasser (siehe Seite 2). Die Heraldik-Regeln schreiben jedoch vor, daß
'aktive' Zeichnungsinhalte im Schild aus
Sicht des Betrachters nach
links weisen müssen, aus Sicht des Schildträgers nach rechts,
weg vom zu schützenden Herzen. Hat Johann H. den Stempel ggf. von einem
'Amateur' fertigen lassen? Es wird so gewesen sein.
Ein Heraldik-Gutachter (Dr. Adolf von den Velden/Weimar) bescheinigte meinem
Großvater mit Brief vom 03.03.1911, daß
"das Siegel ..... bzw.
die Zeichnung des Schildinhaltes unheraldisch ist".
Ein zusätzlich konsultierter Gutachter (Rodo von Haken/Berlin) vertrat
die gleiche Meinung. Die beiden Gutachter waren zur damaligen Zeit anerkannte
Heraldiker. Beide nahmen außerdem Anstoß an der zeichnerischen
Ausgestaltung der Helmdecke: "Eigenartig sind
die dekorativen, im Sinne des Empire stilisierten
Helmdecken" und führen weiter aus: "Da
... die Helme selbst einer viel früheren Zeit angehören, muß
man ... die Helmdecken demgemäß gestalten". Auf Basis
dieser Kritik entwickelte Großvater Erich ein neues Wappen. Das Herzstück
des alten Siegelwappens, das Schild mit der Brunnenzeichnung, übernahm
er. Unser Wappen hatte im Oktober 2005 also - läßt man die frühen
heraldischen Mißgriffe außer Acht - 180sten Geburtstag.
Im Jahr 2004 fand ich das
Wappen des Johann H. in der unheraldisch spiegelverkehrten Version am
Grab seines Enkels Otto (1850-1908/13-159)
wieder. ....